#4 10 Milliarden für den E-Auto-Boost? - mit Uwe Hochgeschurtz (Ex-COO, Stellantis & Ex-CEO Opel)

Shownotes

Wie kann Europa mit China mithalten? Warum droht ohne eigene Batterieproduktion das Herzstück der E-Mobilität zu verloren zu gehen? Sind wir bereit, die nötigen Milliarden zu investieren, oder bleiben wir Zuschauer im globalen Wettbewerb?

Uwe Hochgeschurtz, ehemaliger CEO von Opel und Europa-Chef bei Stellantis, blickt auf 35 Jahre Automobilerfahrung zurück. Heute berät er Unternehmen und setzt Impulse für Innovationen der Branche. Im Podcast analysieren Petra Becker und er die Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie. Diskutiert werden Energiepreise, Regulierungen, Infrastruktur, neue Technologien und die Notwendigkeit einer radikalen Innovationsbereitschaft.

Eine spannende Folge, die Unternehmer und Entscheider inspiriert, mutige Innovationen für nachhaltige Geschäftserfolge zu wagen.

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Transkript anzeigen

00:00:02: Heute bei mir zu Gast im Podcast Future at its Best, Uwe Hochgeschurz.

00:00:06: Ein Top-Manager der Automobilindustrie.

00:00:09: Uwe war ehemaliger CEO und COO bei Opel für Stellantis.

00:00:13: Uwe kennt die Branche wie kaum ein anderer.

00:00:16: Er war bei Ford, VW, Renault, in Top-Positionen tätig und er berät heute die verschiedensten Spieler in dieser Industrie.

00:00:23: Für ihn ist das elektrische Fahren der effizienteste Weg die CO-Zwei-Missionen zu reduzieren.

00:00:29: Im heutigen Podcast habe ich mit ihm intensiv diskutiert, haben die europäischen Hersteller in dem Segment E-Auto überhaupt noch eine Chance?

00:00:38: Und wenn ja,

00:00:39: wie?

00:00:40: Für Uwe ist der Schlüssel zum Erfolg und somit der Rückgewinn von Marktanteilen nur möglich, wenn wir das Herzstück beherrschen.

00:00:49: Also die Batterie, die Produktion und das Management der Batterie.

00:00:53: Doch ich will euch nicht zu viel verraten, hört gerne rein.

00:00:57: So, hallo Uwe, schön, dass du heute die Zeit hast und bei uns bist.

00:01:01: Willkommen im Podcast Future Edits Best.

00:01:03: Magst du dich kurz vorstellen und was zu dir sagen, was du so machst?

00:01:06: Ja, guten Morgen erstmal.

00:01:07: Vielen Dank für die Einladung.

00:01:09: Uwe Hochgeschurz, fünfundreißig Jahre Automobilerfahrung in Europa hauptsächlich.

00:01:14: Viele große Hersteller bei Ford angefangen, dann über Volkswagen, dann Ford und Renault und Lars.

00:01:22: nach Lies war ich CEO von Opel.

00:01:24: Und dann verantworte ich bei Stellantis für das Europa-Geschäft.

00:01:28: Und heute mache ich eigenständiger Berater.

00:01:31: Aber ich freue mich natürlich auch wieder, über das Automobil zu sprechen.

00:01:35: Uwe, deswegen bist du heute bei uns.

00:01:36: Ich glaube, du kennst die Branche rauf und runter, weltweit, klein, groß.

00:01:40: Das Who is Who dort und das Geschäft intensiv.

00:01:43: Jetzt haben wir ja die IAA hier in München sehr erfolgreich.

00:01:45: Man spricht sehr wohlwollend wieder über die deutsche Automobilindustrie.

00:01:48: Und die fragt gern dich, wie siehst du?

00:01:50: Wo stehen wir wirklich und haben wir noch eine Chance?

00:01:53: Haben wir schon aufgeholt oder müssen wir noch aufholen?

00:01:55: Wo sind noch Hausaufgaben, Uwe?

00:01:58: Ja, die IAA war auf jeden Fall ein Erfolg.

00:02:00: Ich glaube, das war die beste IAA, die wir in München hatten.

00:02:03: Das hat sich wirklich verbessert.

00:02:04: Das Konzept ist gut.

00:02:06: Einerseits auf der Messe, andererseits nahe am Publikum in der Stadt.

00:02:09: Also ich denke mal, das war ein riesengroßer Fortschritt für die europäische Automobilindustrie.

00:02:14: Übrigens auch weltweit, weil die IAA-München ist ja nicht nur für die deutschen Hersteller.

00:02:18: Es ist schon ein großer Branchen-Treff, der die ganzen Hersteller auf der ganzen Welt betrifft.

00:02:23: Also denke mal, das war schon eine gute Sache.

00:02:25: Auf der anderen Seite muss man auch ganz klar die Fakten sehen.

00:02:29: Die Automobilindustrie leidet in Deutschland.

00:02:32: Man sieht die Ergebnisse des ersten Quartals, des zweiten Quartals.

00:02:35: Man sieht überall Gewinnrückgänge, einige sogar signifikant.

00:02:39: Man sieht auch Volumenrückgänge.

00:02:41: Die Märkte in China sind ganz, ganz schwierig für die europäischen Hersteller geworden.

00:02:45: Da gibt es ganz, ganz starke Rückgänge.

00:02:48: USA ist auch nicht so einfach.

00:02:49: mit den Zöllen, die jetzt festgesetzt wurden.

00:02:52: Wird es natürlich mehr Investitionen da geben und weniger hier.

00:02:55: Das sind alles Fakten.

00:02:57: Wenn man sich die Rahmenbedingungen anschaut, die sind in Deutschland auch nicht so gut.

00:03:01: Deutschland ist ein Land mit sehr, sehr hohen Energiepreisen.

00:03:04: Es gibt, glaube ich, wenige Länder nur in Europa, wo der Strom für die Industrie und auch für die privaten Haushalte mehr kostet.

00:03:12: Es sind also ein vielfaches teurer.

00:03:14: Beim Verbrauch von Strom in Deutschland, das ist eine ganz, ganz schlechte Rahmenbedingung.

00:03:19: Da gibt es auch sehr, sehr viel Regulierung überhaupt in Europa, aber auch noch mal in Deutschland.

00:03:24: Und diese Regulierung kostet Geld und Zeit.

00:03:27: Da muss man sich schon vollkommen drüber klar sein.

00:03:29: Ja, und der letzte Punkt ist, es wurde auch keine klare Politik gemacht bei der Einführung der Elektromobilität.

00:03:36: Das war auch eine Art Zickzackkurs.

00:03:38: Mal gab es ein Bonus, dann wurde der über Nacht gestrichen.

00:03:42: Das heißt also, alle potenziellen Kunden, ob das jetzt Firmen waren oder Privatkunden, dachten, jetzt gibt's mal was.

00:03:48: Und dann haben sie bestellt, dann gibt's auf einmal da nichts mehr.

00:03:51: Das geht halt ebenso nicht.

00:03:53: Es gibt ein paar interessante Abschreibungsregelungen für Elektro-Authub.

00:03:56: im Grunde genommen.

00:03:57: Weiß der Kunde jetzt nicht so genau, ob es der richtige Zeitpunkt ist.

00:04:01: Und wir wissen alle, ab im Jahr haben wir alle einen Verbrennerverbot gegeben.

00:04:06: Jetzt weiß auch wieder keiner, ob das in Frage gestellt wird oder nicht.

00:04:09: Hier muss man in Deutschland und Europa auch mal auf klare Regeln aufstellen, die für ein Investor echte Deitlern sind, wo er sagen kann, da investiere ich jetzt, da gehe ich rein, da wird es nachfragen.

00:04:20: Und da sind wir einfach nicht gut.

00:04:21: Die Fakten sprechen eigentlich gegen den Standort Deutschland.

00:04:25: Da wieder mein Einhaken-Ubel, weil das gilt ja auch für die nicht-deutschen oder nicht-europäischen Zulieferer.

00:04:32: Wie bei die hat ja eine Attacke, eine Ansage gemacht und gesagt, sie wollen den europäischen Markt erobern.

00:04:38: Und wir, ich hatte jetzt ein bisschen den Eindruck, die IAA feiert sich so ein bisschen selbst oder die Branche feiert sich selbst.

00:04:44: Wir sagen dann ja, die Rahmenbedingungen stimmen nicht so ganz.

00:04:48: Aber das gilt ja für die chinesischen Hersteller wie auch für die europäischen Hersteller.

00:04:53: Warum gehen die chinesischen damit eloquent da um?

00:04:55: Wie wir es tun?

00:04:57: Das ist ganz einfach.

00:04:58: Da schauen wir uns auch mal die Wertschöpfungskette an.

00:05:01: Die meisten chinesischen Hersteller importieren ihre Fahrzeuge nach Europa und zahlen auch relativ wenig Zoll.

00:05:06: Weil inzwischen sind die meistverkauften chinesischen Fahrzeuge, Benzinfahrzeuge oder Plugins oder Mild-Hybrids.

00:05:13: Und dafür zahlen die eine sehr, sehr niedrigen Zollsatz, der nah bei Null ist.

00:05:18: Der größte Anteil der Wertschöpfungskette wird in China hergestellt.

00:05:21: Und in China sind die Stromkosten um ein Vielfaches, beschreit nicht über Prozentpunkte, über ein Vielfaches, niedriger als in Deutschland.

00:05:29: Auch die Zulieferer sind viel wettbewerbsfähiger in China.

00:05:32: Also das Produkt, was aus China kommt und zu einem großen Teil in der Wertschöpfungskette auch da generiert worden ist, unterliegt nicht diesen Regularien in Deutschland, unterliegt nicht den hohen Strompreisen.

00:05:44: Es unterliegt auch nicht diesem Zitzerkurs bei E-Mobilität.

00:05:47: E-Mobilität ist in China normal.

00:05:50: Fünfzig Prozent aller Fahrzeuge sind da.

00:05:52: Troffahrzeuge, eine Elektrofahrzeuge.

00:05:55: Also es ist nicht richtig, dass die Schneesen die gleichen Rahmenbedingungen haben wie hier die deutschen Hersteller.

00:06:00: Mhm, okay.

00:06:01: Und wie siehst du das?

00:06:02: Wir sind ja, sagen wir mal, im Jahr zwanzig fünfunddreißig, wenn wir es ernst nehmen sagen, nur noch Elektromobilität darf ja auch nur noch hergestellt werden.

00:06:09: Was ja auch dann fraglich ist und sicherlich auch ein Riesenthema ist, weil in China, glaube ich, kann man auch immer noch Verbrenner herstellen, kann sich dann den Brickstaaten verkaufen.

00:06:17: Das wäre jetzt ein Nachteil für die deutschen OE oder für die europäischen OE, für die deutschen Hersteller.

00:06:24: Wie siehst du das, dass jetzt China auch so einen starken Vorsprung hat, bei dem Herzstück elektrisch fahren, Batterie?

00:06:32: Also, wo stehen wir da und haben wir da noch mal eine Chance aufzuholen?

00:06:37: Also, erst mal, das Verbrennerverbot, zwei Tausendfünfunddreißig, war Unsinn.

00:06:43: Das brauchten wir nicht.

00:06:45: Keiner braucht Verbote, um Technologien zu helfen, sich durchzusetzen.

00:06:50: Die Technologie muss sich durchsetzen.

00:06:52: Nicht ein Verbot.

00:06:53: leitet irgendeine Technologie zum Kunden und dann sagt er ja, ich muss das ja kaufen.

00:06:58: Also das war glaube ich Unsinn, das kann man rück so sagen.

00:07:01: Das jetzt aufzuheben ist vielleicht auch Unsinn, weil jetzt sind wir einmal auf dieser auf dieser Pferde Richtung Elektroauto, weil es ist ja die richtige Pferde.

00:07:10: Das Elektroauto ist die Zukunft, das ist vollkommen klar, aber dazu brauchen wir keine Verbote.

00:07:15: Dazu brauchen wir Hersteller, die in Technologien investieren, Die erkennen, wo die Wettschöpfungskette ist, wo die wichtigen Punkte sind, wo sie anknüpfen müssen.

00:07:25: Und das hat man in China auf jeden Fall besser gemacht.

00:07:28: Man kann das an einem einfachen Beispiel darstellen.

00:07:31: Bereits vor fünfzehn bis zwanzig Jahren wurden die ersten Batterien, Hochleistungsbatterien in China entwickelt und über einen gewissen Zeitraum abgeschrieben.

00:07:39: Da haben wir sehr spät gestartet, bzw.

00:07:42: wir sind gar nicht gestartet, es gibt keine signifikante Batterieproduktion in Europa.

00:07:47: Also die haben schon zu einem viel früheren Zeitpunkt gestartet, können das abschreiben und sind schon bei der zweiten, dritten oder sogar vierten Generation von Batterien, wobei wir noch nicht mal die erste Generation Batterien hier eigenständig herstellen.

00:08:01: In Deutschland, da ist schon ein Unterschied.

00:08:02: Das gilt übrigens auch für andere Technologien im Elektroauto.

00:08:06: Auch da ist dieser Zeitvorsprung, den die Chinesen haben, sicherlich einiges wert, was wir hier nicht mehr haben.

00:08:12: Das ist vollkommen klar.

00:08:14: Können wir da noch aufholen, Uwe?

00:08:15: Also ich meine, klar, du hast recht im Grunde genommen, wenn das E-Auto wettbewerbsfähig wäre und ein Preisleistungsverhältnis hätte zum Diesel oder zum Benziner, dann wäre das außer Frage.

00:08:25: Dann würde man das Auto durch schneller kaufen.

00:08:28: Ich glaube, dass man schon Automobil ist, auch immer so ein Anschaffungskosten und dann auch laufende Kosten

00:08:33: etc.,

00:08:34: dass man das durchgestochen rechnet.

00:08:35: Pro Kilometer, was kostet eine in der Kilometer fahren?

00:08:39: Und du hast natürlich recht, wenn du sagst, man ist da vom Preis her nicht dort.

00:08:43: Was könnte man machen, dass ein Elektroauto eigentlich preistechnisch an den Diesel und den Benziner aussticht?

00:08:49: Also erstmal und das habe ich gerade schon gesagt, das Elektroauto muss sich selber durchsetzen.

00:08:55: Wir sollten jetzt nicht wieder irgendwelche Subventionen aufstellen, irgendwelche Verbote für bestimmte Technologie.

00:09:01: Das Elektroauto muss sich selber durchsetzen und es kann sich selber durchsetzen, weil das Elektroauto einen Wirkungsgrad hat, der bei über siebzig Prozent liegt.

00:09:12: Ein hochmoderler Benzinmotor liegt bei twenty-eight bis dreißig und ein wirklich sehr sehr guter Dieselmotor liegt vielleicht bei dreißig bis fünfund dreißig Prozent, also der neuesten Generation.

00:09:22: Das heißt also der Wirkungsrad ist doppelt so groß.

00:09:24: Das reicht doch aus, damit sich diese Technologie durchsetzt.

00:09:28: Man muss natürlich dann oder sind wir wieder bei den Rahmenbedingungen diesen Zickzackkurs aufhören.

00:09:33: Man muss den Unternehmen klare Guidelines geben, was an einem Elektroauto besser ist.

00:09:39: Heutzutage ist für einen Firmenkunden ein kostengünstiges Elektroauto meistens im Betrieb, in Betrieb, bei laufenden Kosten schon günstiger als ein Benzin oder ein Dieselfahrzeug, weil es im normalen Durchschnitt in Europa bei, sagen wir mal, fünfzehn bis zwanzig Cent die Kilowattstunde, Verbrauch von zwölf bis fünfzehn Kilowattstunden pro hundert Kilometer einfach günstiger ist als ein Benzin oder Dieselfahrzeug.

00:10:09: Aber da sind wir da beim Punkt.

00:10:10: Deutschland tragt darüber hinaus.

00:10:11: Wir sind eben nicht bei fünf Cent.

00:10:13: Wollte

00:10:13: ich sagen, wenn ich meine Rechnung anschaue, bin ich da nicht.

00:10:15: Ja, da sind wir eben nicht.

00:10:16: Und da müssen wir uns überlegen, ob wir als Industriestandort uns das erlauben konnten, dabei zwanzig, fünfundzwanzig Cent zu sein.

00:10:23: Das funktioniert nicht als Industriestandort.

00:10:25: Da kommt dann ein Land wie Frankreich, die natürliche Hilfe der Atomkraft, die sind dann bei acht Cent oder bei zehn Cent.

00:10:31: Selbst in der Schweiz kostet der Strom nur elf bis zwölf Cent.

00:10:35: Da liegen wir beim Doppelten.

00:10:36: Das heißt also, diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass das Elektroauto in Deutschland etwas weniger wettbewerbsfähig ist als in den anderen Ländern.

00:10:45: Und China ist um das gleiche.

00:10:46: In China ist die Kilogramm sogar noch viel günstiger.

00:10:49: Da ist es doch viel besser auf ein Elektroauto umzustellen.

00:10:52: Und das müssen wir einfach endlich in den Griff kriegen.

00:10:55: Wir müssen auch wieder bestimmte Dokumen auflösen.

00:10:58: Wir werden nicht drumherum kommen, über die Atomkraft wieder zu diskutieren, über andere Wege.

00:11:04: CO² Freistrom zu generieren und das zu einem guten Preis.

00:11:07: Wenn wir das nicht machen, dann wird es schwer sein aufzuholen.

00:11:12: Aber das ja auch die Frage gestellt, können wir das noch aufholen?

00:11:14: Natürlich können wir das aufholen.

00:11:16: Es gibt nur zwei Dinge, die müssen wir lernen.

00:11:19: Okay, bin gespannt.

00:11:21: Das erste ist, wir müssen lernen in Europa überhaupt, aber auch in Deutschland.

00:11:26: Etwas mal weiterzuentwickeln, was hier nicht erfunden wurde.

00:11:30: Das ist ganz wichtig.

00:11:31: In Deutschland oder so in Europa ist vielleicht das Auto erfunden worden, der Automotor ist erfunden worden, der Dieselmotor, also wir waren alle stolz drauf, wir haben das weiterentwickelt.

00:11:40: Wir müssen jetzt lernen, okay, die Batterie wird eben die Hochleistungspatterien, die werden eben in China entwickelt und da müssen wir einfach besser sein als die Chinesen, wir müssen eine bestehende Technologie weiterentwickeln, wir müssen nicht etwas Neues erfinden, wir müssen einfach akzeptieren, dass wir nicht die die ersten waren, die die Batterie so entwickelt haben.

00:12:00: Sondern, dass wir jetzt einfach aufspringen und dann auf dem fahrenden Zug unsere Wettbewerber überholen.

00:12:05: Das müssen wir lernen, das ist ganz, ganz wichtig.

00:12:07: Und das Zweite ist natürlich, das habe ich jetzt, glaube ich, schon ein paar Mal gesagt, wir müssen auch wieder lernen, dass der Strompreis in Europa entscheidend ist, ob du ein Industriestandort bist oder nicht.

00:12:18: Das ist ganz einfach.

00:12:19: Also da bin ich bei dir, Obe, da hast du sicherlich einen validen Punkt angesprochen.

00:12:23: Und bei dem Thema Wettbewerbsfähigkeit.

00:12:25: Wie können die europäischen OE's mit dem Elektrofahrzeug wettbewerbsfähig werden?

00:12:29: zu den zu den asiaten oder amerikanischen anbietern?

00:12:33: also auch tesla macht es uns ja vor vierzigtausend euro.

00:12:35: jetzt kommt BMW mit achtzigtausend euro und wenn man dem glauben schenken darf ist ja die batterie des herzstück auch von der value chain die höchste proposition und wir kaufen die dann zu.

00:12:46: alle kaufen ja fast bei fast nur noch einem hersteller chtl.

00:12:50: was müsste man machen?

00:12:51: also?

00:12:51: oder sagen wir mal der gedanke noch mal in die batterie zu investieren, dann die nächste oder übernächste Generation schon zu entwickeln, dass man einfach weiter ist wie die anderen, mehr Reichweite, günstigere Kosten, auch Restwert des Thema mit der Batterie etc.

00:13:05: Habt man da eine Chance, hätten wir in Deutschland überhaupt eine Chance, so was nochmal aufzuziehen?

00:13:10: Also du hast es schon sehr richtig gesagt, die Batterie ist das Herzstück.

00:13:13: Was heißt das, ein Herzstück zu sein?

00:13:15: Das Herzstück präsentiert ungefähr dreißig Prozent der Wertschöpfungskette und dreißig Prozent ist sehr viel.

00:13:22: Die deutschen oder sagen wir mal die europäischen Autobauer hatten häufig den Motor entwickelt, den Motor gebaut, den Motor weiterentwickelt in Europa, das Getriebe weiterentwickelt, vom normalen Mechanischen zum Automatik zu Hochleistungsgetrieben.

00:13:37: Viele Teile am Auto waren innerhalb der europäischen Wertschöpfungskette und deswegen hatte man natürlich eine sehr gute Kontrolle über die Kosten auf der einen Seite und über die Technologie auf der anderen Seite.

00:13:48: Das ist jetzt auf einen Schlag für dreißig Prozent dem Herzstück der Batterie weg.

00:13:54: Es ist weg.

00:13:55: So, das kann man nicht so ohne weiteres kompensieren.

00:13:57: Heiß die Lösung muss sein.

00:13:59: Ich muss wieder einen größeren Teil der Wettschöpfungskette beherrschen.

00:14:03: Ich muss einfach die nächste Generation Batterie auch wieder selber entwickeln.

00:14:07: Und ich muss sie auch wieder selber bauen.

00:14:09: Und ich muss mir selber dafür die Rohstoffe sichern.

00:14:13: Das machen ja auch unsere.

00:14:14: Chinesischen Wettbewerber, die gehen durch die ganze Wertschöpfungskette vom Rohstoff zur Veredelung, dann kommt es ins Modul rein, dann ein System und letztendlich kommt dann die komplette Batterie mit allen möglichen Technologien und Software in das Fahrzeug rein.

00:14:28: Das müssen wir wieder beherrschen.

00:14:29: Man kann langfristig nicht wettbewerbsfähig sein, wenn man über dreißig Prozent der Wertschöpfungskette abgibt in Länder, die Ihren eigenen Herstellern natürlich einen viel besseren Preis machen können, weil die Logistikkosten sind niedriger, die Regulierungskosten sind niedriger, die Strompreise sind niedriger.

00:14:47: Das werden wir nie aufholen.

00:14:49: Ja, du hast angesprochen und das ist ja, glaube ich, auch das, was China richtig gut in der Vergangenheit gemacht hat.

00:14:53: Sie haben sich die gesamte Supply Chain und die Märkte den Zugang zu den Rohstoffen strategisch gesichert.

00:15:00: Sie haben sich in diese Minen eingekauft, wo wir, glaube ich, immer noch diskutiert haben, passt es zu uns, ESG-Richtlinien wollen wir das Kinderarbeit etc.

00:15:07: Ich meine, haben wir da überhaupt eine Chance, also zum einen technologisch know-how-mäßig aufzuholen, dass wir übernächste Generationen und Supply-Gen-mäßig, dass wir den Zugang zu diesen Rohstoffen und vielleicht brauchen wir gar nicht diese Rohstoffe.

00:15:20: Das ist der entscheidende Punkt.

00:15:21: Es gibt eine neue Generation Batterien, wo wir vielleicht andere Rohstoffe brauchen.

00:15:25: Es gibt ja auch schon die ersten Erfahrungen mit Feststoffbatterien.

00:15:29: Da brauchen wir nicht die gleichen Rohstoffe, vielleicht brauchen wir sogar nur Sintut, synthetische Rohstoffe, das können übrigens sehr gut veredeln in Deutschland, das können wir schon immer sehr gut.

00:15:37: Bestimmte Rohstoffe veredeln.

00:15:39: Wenn wir nur synthetisches Material für eine Feststoffbatterie brauchen, dann stellen sich diese Fragen alle gar nicht mehr, dann können wir wieder diesen riesengroßen Teil der Wettschöpfungskette und noch mehr, nämlich die Veredelung der Rohstoffe oder die Herstellung dieser synthetischen Stoffe, das können wir dann alles hier in Europa herstellen.

00:15:56: Natürlich wird dann wieder die Frage sein, sollen wir das lieber in Deutschland machen oder lieber in Polen oder in Portugal, wo die Arbeitskräfte und der Strom natürlich wieder viel bidiger ist.

00:16:04: Aber wenn man es mal schon wieder rüberholt zu den deutschen Herstellern, zu den deutschen Zulieferern, dann glaube ich ist die zweite Frage, ob man es jetzt hier alles produziert oder in einem europäischen Nachbarn nicht so entscheiden.

00:16:16: Man muss nur den Mut haben, zu dieser Technologie zu gehen, indem man sagt, ja, wir brauchen Dalitium, da brauchen wir Kuba, da Manganese.

00:16:24: Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, wo wir das stark reduzieren oder komplett auflösen.

00:16:28: Und nur das ist Innovation.

00:16:30: Und bei der Innovation müssen wir leider Deutschland auch ein schlechtes Zeugnis ausstellen.

00:16:34: Bei der Innovation waren wir in den letzten zehn bis zwanzig Jahren einfach nicht gut.

00:16:38: Wir bauen immer noch tolle Autos, vielleicht sogar die besten der Welt.

00:16:41: Aber bei der Innovation hin zum Elektroauto, zur Hochleistungspatterie, zur Schnellladung, da gibt es einfach nicht genug Patente, die aus unseren Ländern in Europa kommen.

00:16:50: Das ist ein Punkt, wenn ich da einsteigen darf, hätten wir also jetzt nicht nur die Ressourcenmaterial, sondern Eurostoffe, sondern hätten wir eigentlich das Know-how.

00:16:57: Also wenn wir heute an unsere Studiengänge denken und an, ich sag mal, an unseren Nachhochst, an unsere Talente, hätten wir da auch die menschliche Ressource, so eine Sprungentechnologie, also in die nächste Generation der Batterie überhaupt zu springen, schaffen wir das mit unserem Know-how, mit unserem Brains?

00:17:14: Also ich glaube, dass in einem Bereich Deutschland immer noch wettbewerbsfähig ist.

00:17:18: Und das ist bei der Qualifikation der Arbeitskräfte.

00:17:20: Deutschland ist immer noch sehr gut im internationalen Vergleich, bei der Qualifizierung und bei der abgeschlossen Qualifikation seiner Arbeitskräfte.

00:17:28: Also das ist sicherlich ein Riesenasset, mit dem Deutschland immer noch aufwarten kann.

00:17:32: Aber wir sollten uns jetzt auch umgehorientieren.

00:17:35: Wir brauchen jetzt Elektrochemiker.

00:17:37: Wir brauchen keine Spezialisten mehr für Fahrdynamik.

00:17:40: Die brauchen wir vielleicht immer noch, aber die ist so weit verbreitet, die ist so stark.

00:17:43: verankert in unserer Automobilindustrie und auch in der Zudieferindustrie.

00:17:48: Da brauchen wir keine zusätzlichen Arbeitskräfte oder Techniker.

00:17:52: Wir brauchen jetzt zum Beispiel Elektrochemiker, die sich um die Batterie kümmern.

00:17:56: Wir brauchen Software-Spezialisten, die sich um die Batterie kümmern, um die sogenannten Discord-Naked-Units, die inzwischen auch einen großen Teil der Wertschöpfungskette darstellen.

00:18:05: Da müssen wir die entsprechende Software entwickeln.

00:18:08: Das können wir, aber wie gesagt, wir müssen jetzt den einen oder anderen Studiengang ein bisschen öffnen.

00:18:13: Da müssen wir ein bisschen mehr Studenten kriegen, vielleicht auch einige Professoren mehr.

00:18:17: Und vielleicht sollten wir auch mal darüber nachdenken, ob man solche Fachkräfte nicht aus anderen Ländern holen kann, die sicherlich gerne nach Deutschland kommen würden und sich hier weiter qualifizieren.

00:18:27: Warum sollte man da nicht die Möglichkeiten eröffnen für Ausländer hier mit ihrem Fachwissen uns zu helfen?

00:18:33: Das ist keine Schande.

00:18:34: Ja,

00:18:35: man sieht das ja hier in München.

00:18:36: Wir sind ja sehr international.

00:18:37: Wir haben also viele Korps aus Amerika her sitzen und man sieht das auch.

00:18:41: Wir haben ein sehr internationales Publikum.

00:18:43: Ich habe manchmal einen Eindruck in der S-Bahn besprechen, fast nur Englisch und sind das ja Multikulti.

00:18:48: Ich sage mal, jetzt, wenn wir zweites Thema diskutieren, dann hängt es ja irgendwo im Raum auch an der Automobilszene.

00:18:53: Was hindert heute die Szene ab davon, das zu machen?

00:18:58: ist es jetzt, weil wir vielleicht mit Norfolk gescheitert sind, weil wir noch ein paar andere Themen angepackt haben, die nicht so erfolgreich oder keine Erfolgsgeschichte geschrieben haben.

00:19:06: Was hindert uns zu sagen, wir holen das Thema Batterie zurück, elektrisch fahren, Herzstück bei uns und wir produzieren das hier und wir entwickeln das hier und wir... zeigen wir wieder allen, wo der Hammer hängt, wie man so schön sagen wird, sportlich.

00:19:20: Gut, ich will jetzt nicht mehr auf die anderen Themen eingehen.

00:19:22: Hab ich schon gesagt, Rahmenbedingungen, Regulierung ist schwierig, der Kilowattpreis ist hoch in Deutschland.

00:19:28: Das sind alles schwierige Dinge, die will ich jetzt nicht alle wiederholen.

00:19:31: Die sind natürlich schon ein großes Hindernis.

00:19:33: Aber was hinzukommt, ist natürlich auch, dass es einen riesen Kapitalbedarf gibt.

00:19:39: Wenn wir jetzt wirklich in eine Hochleistungspatterie, die Hightech ist, dritte, vierte Generation, die Doppel zu leichtes und doppelt so viel Energiedichte hat.

00:19:49: Sagen wir mal, das würde es geben.

00:19:50: Es wird es auch irgendwann mal geben.

00:19:51: Das ist jetzt schon sicher.

00:19:53: Dann brauchen wir auch Kapital.

00:19:55: Wir brauchen sehr viel Geld.

00:19:57: Weil so eine Batterie zu entwickeln, kann durchaus teurer sein, als einen neuen Motor zu entwickeln.

00:20:03: Einen neuen Benzinmotor, den wir dann vielleicht weiter ums Fünfundreißig gar nicht mehr brauchen.

00:20:07: Also alles Kapital darauf zu verwenden, um dann diese Batterien zu entwickeln und dann sie auch hier zu bauen, weil dann müssen wir ja auch noch die Fabrik bauen, übrigens ist ja auch nicht ganz belegt und dann müssen wir auch wieder bestimmte Zulieferer haben, die wir vielleicht im Moment hier nicht haben, die dann auch wieder relativ viel Geld investieren müssen.

00:20:25: Also da reden wir über mehrere zehn Milliarden Euro, die wir da investieren müssen.

00:20:32: Ich glaube, da gibt es nicht so viele Zulieferer, die das können und ich glaube auch bei den Autoherstellern hat man inzwischen so eine So eine Lösung gefunden zu kooperieren mit den bestehenden Batterieherstellern.

00:20:43: Nur dann kommt man nicht wieder in die Innovation rein.

00:20:45: Wenn ich mit CATL, mit Panasonic, mit LG zusammen arbeite, dann werde ich natürlich nicht drei bei Innovation sein.

00:20:52: Dann werde ich einfach nur versuchen, günstige Batterie zu kaufen.

00:20:55: Nur wir müssen investieren in Forschung und Entwicklung.

00:20:58: Und da müssen wir sehr, sehr viel Geld ausgeben.

00:21:01: Damit zweifelig, ob wir das können und ob wir das wollen.

00:21:04: Okay.

00:21:05: Also Fazit im Grunde genommen, die hohen Lohnkosten, die Energiepreise sind ein Hemmnis im Wettbewerb und das Invest, sowohl in die Entwicklung, R&D, wie auch dann in dem Bauen einer FAP würde zehn Milliarden, mindestens sagst du, an

00:21:21: Kapitalbewegungen.

00:21:22: Also ich kann mir vorstellen, dass eine komplett neue Generation Batterien zu entwickeln.

00:21:26: Das sind nicht nur eine Batterie, kann man verschiedene Leistungsstufen machen, verschiedene Größen, dass man die Folgen... kommen neu entwickelt, dass man die in mindestens einer Kapazität, sagen wir mal, von eine Million Stück auf zwei, drei Fabriken aufteilt.

00:21:39: Da reden wir ganz locker mal über zehn Milliarden.

00:21:41: Das ist schon ein hoher Preis.

00:21:44: Und da muss man sich halt fragen, ob wir in der Lage sind und bereit sind, so viel Geld in die Hand zu nehmen.

00:21:49: Das ist eine entscheidende Frage.

00:21:51: Ja, wenn man das dann mal runterrechnet, was machen die, sag ich mal, was machen wir im Schnitt für eine Autoproduktion in Deutschland?

00:21:58: Wir bauen hier schon drei, vier Millionen Autos.

00:22:00: Die große Frage ist jetzt, wie viel exportieren wir davon noch?

00:22:03: Das sind ja diese zusätzlichen Barrieren, die wir haben.

00:22:06: Ein Elektroauto von Europa nach China zu exportieren, behaupt ich mal, ist de facto unmöglich.

00:22:11: Wenn wir kaufen dann die Batterie aus China, bauen die ins Auto rein und bringen dann das Auto zurück nach China, das ist das Gegenteil von Wettbewerbsfähigkeit.

00:22:18: Es geht nicht.

00:22:19: Amerika ist kein Batteriemarkt, also den können wir dann auch vergessen.

00:22:22: Also würden dieses Geld mit den... Zulassung und die wir hier in Europa machen, das sind ungefähr dreizehn, fünf Millionen Fahrzeuge komplett.

00:22:30: Also PKW, da kommen nochmal anderthalb Millionen Nutzfahrzeuge dazu.

00:22:33: Sagen wir, im nächsten Schritt schaffen wir es auf zwanzig, dreißig Prozent Anteil Elektrofahrzeuge zu gehen.

00:22:39: Dann ist das natürlich nicht so viel.

00:22:41: Dann reden wir über zwei, drei Millionen Fahrzeuge erst mal.

00:22:45: Das müssen wir dann schnell aufstocken, bis wir dann in zwei tausend, fünfunddreißig auf diese dreizehn, halb hoffentlich sind bis zu ein fünfzehn Millionen Fahrzeuge.

00:22:52: die wir in Europa verkaufen, das wäre dann die Masse.

00:22:55: Aber da sind wir wieder bei diesem Teufelskreis.

00:22:56: Wenn wir es nicht schaffen, die Elektromobilität schnell in Schwung zu bringen, dann lohnt es sich für die Unternehmen ja nicht darin zu investieren.

00:23:03: Ich werde für zwei Millionen Fahrzeuge nicht so viel Geld investieren, wie für die anderen, elf oder zwölf Millionen.

00:23:09: Das ist ja vollkommen klar.

00:23:10: Deswegen müssen wir diesen Schwung beibehalten.

00:23:13: Noch mal, es braucht keiner neuen wissenschaftlichen Ableitung, um zu verstehen, dass das Elektroauto die Zukunft ist.

00:23:20: Es wird die nächsten zwei, drei Dekaden bestimmen.

00:23:23: Natürlich wird es Bereiche gehen, wo das nicht stimmt für den Luxusbereich, für den Sportwagenbereich.

00:23:28: Das ist ja auch nicht schlimm, wenn es da einige benzingetriebene Sportwagen gibt.

00:23:31: Das ist ja kein Drama.

00:23:33: Es ist auch nicht schlimm, wenn wir im Nutzfahrzeugbereich in andere Technologien gehen oder auf Verflächen Diesel da noch etwas länger behalten.

00:23:40: Aber das Groh der Fahrzeuge, die achtzig, neunzig Prozent Massenware, die wir an an PKWs haben in Europa, da müssen wir schnell zur Elektromobilität hinkommen.

00:23:49: Sonst investieren wir nicht.

00:23:50: Das ist dieser Teufelskreislauf.

00:23:52: Das Volumen ist nicht groß genug.

00:23:53: Wir investieren noch nicht.

00:23:54: Die Chinesen oder die Asiaten, die schon abgeschrieben haben und die selber einen Markt von fünfundzwanzig Millionen Fahrzeugen haben, wovon die Hälfte fünfzig Prozent Elektrofahrzeuge sind.

00:24:05: Die können mit ihrem Home Market natürlich viel besser abschreiben.

00:24:08: Die können zehn Milliarden investieren.

00:24:10: Die

00:24:10: skalieren ganz anders.

00:24:11: Ja, die gehen auf

00:24:12: zwölf Millionen Fahrzeuge.

00:24:14: Wir reden gerade ausgerechnet zu ungefähr zwei Millionen.

00:24:16: so nächstes über nächstes Jahr.

00:24:17: Die weniger, zehn, zwölf, drei, zehn, fünfzehn Millionen Fahrzeuge.

00:24:21: Sechs

00:24:21: Wochen, ne?

00:24:22: Sechs Wochen,

00:24:22: weil du skalierst.

00:24:23: Da kannst du

00:24:24: zehn Milliarden.

00:24:25: Ich will nicht sagen, das ist nichts.

00:24:27: Aber das ist dann eigentlich im Verhältnis gesehen gar nichts mehr.

00:24:30: Und das müssen wir verstehen.

00:24:32: Wir müssen den Ausbau der Elektromobilität pushen.

00:24:36: Wir müssen keine Verbote aufstellen.

00:24:37: Wir müssen die entsprechenden Investitionen finden, damit wir das amortisieren können.

00:24:42: Und dann kommt dieses Schwungrad in Bewegung.

00:24:44: Und dann kann Deutschland natürlich das aufhören.

00:24:46: Warum sollten wir das nicht aufhören?

00:24:48: Absolut.

00:24:48: Und ein guter Punkt, du hast am Schluss noch den Schwunggrat und wir müssten investieren.

00:24:51: Da ist mir sofort eingefallen Infrastruktur.

00:24:53: Wenn wir bis zwanzig, fünfunddreißig, sagen wir mal, achtzig Prozent der Produktion und damit auch in der Auslieferung der Fahrzeuge elektrisch haben wollen, ist das mit der aktuellen Infrastruktur eigentlich möglich?

00:25:05: Also zumindest mit dem Schwung, den wir haben in der Infrastruktur.

00:25:09: Es ist sehr interessant, wenn wir mal die Leute fragen, ob Laden ein Problem ist beim Elektroauto.

00:25:13: In der Gesamtmasse werden die alle sagen, ja, das ist ein großes Problem.

00:25:17: Wenn du mal die fragst, die bereits seit zwei Jahren ein Elektroauto haben, mit einer hohen Ladeleistung, also einer schnellen Ladung,

00:25:23: die

00:25:23: sagen, alles ist gar kein Problem.

00:25:24: Die wissen genau, wo sie anhalten müssen, die wissen genau, wo eine freie Ladeseule ist.

00:25:28: Klar, die beschweren sich immer noch über den Preis, aber das ist halt wieder Deutschland, wo da Strom sehr teuer ist.

00:25:34: Aber man kann heute schnell laden in Deutschland.

00:25:38: Es gibt sehr, sehr viele Ladestationen im Verhältnis zum Automobilpark, also an Elektrofahrzeug.

00:25:43: Ich war letztens in Südfrankreich.

00:25:45: hab da auf der Autorout du Soleil Richtung Süden versucht zu tanken, weil ich nur ein Menzinfahrzeug habe und habe dann in der Schlange gestanden hinter fünf, sechs Autos.

00:25:54: und dann kam links einer vorbei, der fuhr an eine dreihundertfünfzig Kilowatt schneller durch Station.

00:26:00: Der war schneller wieder weg.

00:26:01: Flasche hat da nur achtzig Prozent geleistet, ich weiß es nicht.

00:26:03: Der war schneller wieder weg als ich.

00:26:05: Das ist die neue Realität.

00:26:06: Diese starren alle frei.

00:26:07: Okay, war in Frankreich, aber auch nur um zu illustrieren, auch in Frankreich, auch in Skandinavien.

00:26:13: Und jetzt auch langsam in Italien und in Spanien kann man sein Elektrofahrzeug schnell aufladen, da gibt es gar kein Problem.

00:26:20: Wenn wir die Geschwindigkeit beibehalten, mit der wir unsere Ladestationen ausbauen, dann ist das gar kein Problem.

00:26:27: Dann werden auch diese Ausbauer oder diese Investoren Geld damit verdienen, das ist ja auch vollkommen in Ordnung.

00:26:32: Wie gesagt, man kann heutzutage Fahrzeuge in fünfzehn-zwanzig Minuten aufladen bis auf achtzig Prozent.

00:26:38: Und da sind wir wieder bei einem Innovationspotenzial.

00:26:40: Worum können wir in Deutschland nicht die super schnell Ladung erfinden?

00:26:44: Wie weil die behauptet, dass wir mit einem Mega-Watt laden können.

00:26:47: Warum haben wir das nicht erfunden?

00:26:49: Ja, ist eine gute Frage, ist ein guter Punkt eigentlich.

00:26:51: Im Land der Ingenieure.

00:26:53: Der Denker und Dichter.

00:26:54: Ja, Denker und Ingenieure und wirklich rational denkenden Wissenschaftler.

00:26:59: Warum haben wir nicht die ein Mega-Watt Ladung erfunden?

00:27:03: Ich glaube, wir waren nicht

00:27:03: motiviert genug.

00:27:05: Ja, man glaubt nicht dran.

00:27:07: Noch mal, wenn es Dinge gibt, die nicht hier erfunden worden sind, dann glaubt man da nicht dran.

00:27:11: Auf Englisch sagt man, was not invented here.

00:27:14: Also kann es kein Erfolg sein.

00:27:16: Das, glaube ich, ist eine Attitüde, die müssen wir uns hier wirklich ganz, ganz schnell abgewöhnen.

00:27:21: Und dann müssen wir in Bereiche gehen, wo wir sagen, ja, machen wir eben einen Megawatt.

00:27:24: Okay, da brauchen wir dicke Kupferwagen für, klar.

00:27:26: Stimmt, hast du recht?

00:27:27: Ja, stimmt.

00:27:28: Da macht das doch.

00:27:29: Dann zeigt doch mal der Welt, dass wir mit einem Megawatt hier laden können in Deutschland.

00:27:32: Und dann ist auch die Frage des Preises gar nicht mehr so entscheidend.

00:27:36: Ob der jetzt fünfundfünfzig Cent oder sechzig Cent kostet, einer, der schnell laden will, der macht dann einen Unterschied von einem Euro oder zwei Euro.

00:27:43: Das ist gar kein Problem.

00:27:44: Nur wir müssen sie ihm auch anbieten.

00:27:46: Und wir müssen auch in den Fahrzeugen, da sind wir auch wieder beim Innovationspotenzial, bringt ja nichts, wenn die Ladesäule ein Megawatt hat, oder dreihundertfünfzig Kilowatt, wenn das Auto dann nur mit elf Kilowatt laden kann.

00:27:56: Da müssen wir halt auch bei diesen Technologien führend sein.

00:27:59: Da muss so ein Auto auch noch mit dreihundert Kilowatt laden können, oder mit fünfhundert.

00:28:03: Dann ist doch alles wunderbar.

00:28:05: Okay, klasse.

00:28:06: Uwe, also ich sehe schon.

00:28:08: Du fährst selber noch einen herkömmlichen, alt eingesessenen, aber du bist total überzeugt vom Elektroauto.

00:28:14: Ja, ich habe ja schon vor zehn Jahren, als ich damals CEO bei Renault Deutschland war, für das Elektroauto gekämpft, der Renault Sueva, viele Jahre das bestverkaufte Elektroauto in Deutschland.

00:28:24: Nicht in Europa, in Deutschland, weil es einfach ein Superpackage war.

00:28:28: Man hat eine Liesengrade von ca.

00:28:30: Hundertfünfzig bis zweihundert Euro bezahlt.

00:28:33: Der hat auch nicht viel verbraucht.

00:28:35: Das war genau das richtige Auto, so ein bisschen Stadt, aber kann auch ein bisschen außerhalb der Stadt fahren, fuhr auf der Autobahn relativ schnell, war nicht so teuer, wie gesagt.

00:28:43: Das war eine ganz, ganz tolle Alternative.

00:28:45: Und sobald man ein gutes Angebot macht im Markt, dann denken die Leute nicht viel über nach.

00:28:50: Das Auto kostet nicht viel.

00:28:51: Das Auto ist qualitativ sehr gut.

00:28:54: Ich kann es einfach laden.

00:28:55: Man konnte es sogar in eine Zweiundundzwanzig Volt-Muchse dran machen.

00:28:59: Klar, man musste die ganze Nacht laden.

00:29:00: Aber wie viele Leute fahren den abends nach Hause und fahren nicht die ganze Nacht durch die Gegend mit ihrem Elektroauto, laden das einfach mit einer klassischen, zweihundertzwanzig Voltboxe.

00:29:10: Klar, man sollte schon eine Voltbox dran machen, damit man die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend einhält.

00:29:16: Aber dann können Sie die ganze Nacht durchladen und dann war am nächsten Tag das Ding zu achtzig, neunzig Prozent voll.

00:29:20: Das ist kein Problem und der Kunde nimmt es an.

00:29:23: Ihr müsst es ihm nur schmackhaft machen.

00:29:26: Bitte hört auf mit.

00:29:27: What's Not Invented hier.

00:29:29: Das ist nicht möglich, das können wir.

00:29:31: Das haben wir bewiesen in der Vergangenheit in Deutschland.

00:29:35: Wunderbar, Uwe.

00:29:36: Klasse.

00:29:37: Ich fasse noch mal kurz zusammen.

00:29:38: Wir haben Hausaufgaben in der Politik ganz klar.

00:29:41: Der Zickzirkurs, auch das Thema mit dem Preisen für die Elektrizät oder generell.

00:29:47: Ich habe heute Morgen gelesen, dass auch die Strompreise in den nächsten zehn Jahren sich verdoppeln werden, sondern auch die Heizungspreise sich verdoppeln werden, gerade bei Gas und Öl.

00:29:57: Also schrecklich, man wird eher hoffen, dass es in die andere Richtung geht, weil es ja gefühlt schon so hoch ist.

00:30:03: Also da gibt es Hausaufgaben zu machen.

00:30:05: Lohnkosten ist sicherlich ein Thema zum Wettbewerbsfähigkeit.

00:30:09: Auf der anderen Seite wollen wir natürlich unsere Leute, glaube ich, immer gut bezahlen.

00:30:12: Das ist, dafür standen wir auch immer.

00:30:13: Wir hatten immer eine hohe Produktivität, höhere Stundenpreise, aber eine höhere Produktivität auch im Vergleich.

00:30:20: Also, Lohnkosten ist das einzige Mal erwähnt, ganz bewusst.

00:30:22: Die Lohnkosten sind hoch in Deutschland, aber sie sind nicht das Problem.

00:30:25: Sind nicht das Problem?

00:30:26: Nein.

00:30:27: Dann sage ich lieber Fehlzeiten, der Urlaubstag oder der Feiertage.

00:30:31: Aber bei den Gehältern, die wir heute zahlen, die sind okay, die sind wettbewerbsfähig.

00:30:35: Wir haben einen sehr hohen Qualifikationsgrad in Deutschland.

00:30:38: Das ist hoch, aber es ist nicht das Problem.

00:30:40: Mhm, okay.

00:30:42: Und im Grunde genommen denke ich mal so, für mich das Kernstück heute, ich glaube, der Mut, der Wille, ist wirklich zu tun in der Industrie.

00:30:49: Und in der Politik, weil ich glaube, wenn es beim Verbraucher das bessere Angebot ist, wird da zugreifen.

00:30:54: Wenn die Probleme mit Reichweite, Restwert, Laden gelöst sind, also dass man die Reichweiten angst, von der man dann ja auch spricht, die andere Länder scheinbar nicht haben, die wir haben, wenn das alles gelöst ist, wenn das vielleicht auch psychologisch aus dem Markt raus ist, dann sagst du ja, dürfte es kein Thema mehr sein.

00:31:09: Natürlich.

00:31:10: Innovationssprünge sind sofort beim Kunden.

00:31:13: Denk an das Nokia-Telefon war unschlagbar.

00:31:16: Ich hätte mir nie vorstellen können, ein anderes Telefon, also ein Nokia-Telefon zu haben.

00:31:20: Und was ist innerhalb von zwei Jahren passiert?

00:31:22: Es gibt kein Nokia-Telefon mehr.

00:31:25: Es waren auf einmal alles, Samsungs und Apples und was weiß ich nicht alles.

00:31:28: Weil ein Prung in der Innovation da war.

00:31:31: Das taktile Display.

00:31:33: Das war ein Sprung, das fordere ich.

00:31:35: Wir müssen den Sprung machen in der Innovation und nicht rumjammern.

00:31:39: Natürlich die ganze Regulierung, die Kosten und so weiter.

00:31:41: Aber macht den Sprung in der Innovation, das ist entscheidend.

00:31:45: Und wenn ich noch hinzufügen darf, was ich auch noch gesagt habe, eben ist Kapital halt.

00:31:48: Wir müssen über unsere Märkte in der Lage sein, Kapital aufzunehmen.

00:31:52: Das ist bei den derzeitigen Aktienkursen natürlich nicht ganz so einfach.

00:31:56: Aber das ist ganz wichtig.

00:31:57: Das sollten auch unsere Politiker wissen, dass das ein Problem werden kann.

00:32:01: Und wem würde man den Sprung am meisten zutrauen?

00:32:04: Ist es ein Thema der Originalhersteller oder ist es was in der Zulieferindustrie?

00:32:09: Also die Stärke in Deutschland war doch, dass wir in der Wertschöpfungskette miteinander gesprochen haben.

00:32:13: Wir haben mit den Supplyern, also mit den Zudieferern gesprochen, egal welches Niveau die waren, ob die komplette Systeme geliefert haben oder ob die Tier I, Tier II, Tier III waren.

00:32:22: Diese Stärke müssen wir zurückgewinnt.

00:32:24: Redet doch mit den Zudieferern.

00:32:26: Redet über Technologie, nicht über Preisenkungen.

00:32:29: Das ist auch wichtig, das soll nicht naiv sein.

00:32:31: Aber trotzdem redet anstelle von Preis hier nochmal reduzieren oder da auch mal wieder über Innovationen.

00:32:37: Lass mal doch mal zusammen was angehen.

00:32:39: Es gibt so viele gute Zudieferer in Deutschland, die vielleicht auf dem falschen Weg sind.

00:32:43: Weil sie nicht gefordert werden in die Innovation, die werden nur gefordert bei der Preisreduzierung.

00:32:48: Aber das ist nicht die Zukunft und das ist noch nicht, was der Kunde will.

00:32:50: Der Kunde will ein modernes Produkt zu einem fairen Preis, von dem er weiß, dass er damit in Zukunft in die Städte reinfahren kann, dass er kein CO-Zweih imitiert und dass er seine Ladestellen findet.

00:33:01: Und da glaube ich, sollten wir wieder in die vertikale Struktur eingehen.

00:33:05: Das ist ganz, ganz wichtig.

00:33:07: Klasse, Uwe.

00:33:08: Ich sage vielen Dank an dich, war ein toller Podcast, war mega spannend und ich nehme mit.

00:33:12: Wir haben noch eine Chance, vor dem Spiel ist.

00:33:16: vor dem Spiel, hat mein namhafter Fußballer gesagt, ich glaube Beckenbauer war es.

00:33:19: Aber das ist der Pärberger.

00:33:20: Oder das

00:33:20: ist der Pärberger, ja, ja, ja, haben wir wieder geoutet.

00:33:23: Hat aber auch gesagt, der Ball ist rund.

00:33:27: Wunderbar, also im Grunde genommen, du sagst, wir haben noch eine Chance, der Mut ist es und natürlich zehn Milliarden, das ist eine Ansage und an Land wie Deutschland oder auch zusammen mit Europa, mit anderen Herstellern.

00:33:39: OE und zuliegere Landschaft müssten das drauf haben.

00:33:42: Ich bin gespannt und würde mich freuen, wenn wir uns zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Thema noch mehr unterhalten und schauen, wo wir da dann stehen.

00:33:47: Und

00:33:48: dann feiern wir das wieder aufschränken der deutschen und europäischen Automobilindustrie.

00:33:53: Danke, Uwe.

00:33:53: Danke dir auch.

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